Das große Jubiläumskonzert unter dem Motto „Das Feuer brennt weiter“ anlässlich des 60-jährigen Bestehens erinnert an den Ehrendirigenten Kurt Hampel

Unter dem Motto „Das Feuer brennt weiter“ erlebten die mehr als 400 Zuhörer einen abwechslungsreichen Abend voller Musik in der Stadthalle Runkel. Daneben traten neben dem Bambino-, dem Jugend- und dem großen Blasorchester auch die eigens für das Jubiläum neu gegründete Big Band mit dem typischen Big Band-Sound auf.

Schon im siebten Jahr stellen die Musiker jedes ihrer Jahreskonzerte unter ein besonderes Motto. Und was lag näher, als im Jahr des sechzigjährigen Bestehens der Abteilung zukunftssicher mitzuteilen, dass das Feuer in den Musikern noch immer weiterbrennt, welches durch den langjährigen Dirigenten und verstorbenen Ehrendirigenten Kurt Hampel in das Lahntal gebracht wurde.

Die Moderatorin Alexandra Huth (links) mit zwei Gästen vom befreundeten Orchester aus Seevetal bei Hamburg beim Stöbern im „kleinen Plattenladen“

Die Moderatorin Alexandra Huth (links) mit zwei Gästen vom befreundeten Orchester aus Seevetal bei Hamburg beim Stöbern im „kleinen Plattenladen“

So wurden insgesamt drei Bühnen aufgebaut, auf denen abwechselnd die Moderation, Schauspiel und die Musikdarbietungen erfolgten. Die Moderation lag schon, wie in all den Jahren zuvor, in den bewährten Händen von Alexandra Huth, die im nächsten Jahr sogar schon ihr zwanzigjähriges Moderationsjubiläum mit den Orchestern feiern kann. So fand sie sich dieses Jahr in einem nostalgischen Plattenladen wieder, wo sie mit abwechselnden Gesprächspartnern und Gästen die eine oder andere „Scheibe“ mit Musikstücken hervorzauberte. Interessant war auch die am Anfang des Abends vorgestellte Frage, was denn die Zahl „94“ mit dem Orchester zu tun habe? Dies wurde am Schluss aufgelöst, nämlich dass die in den 60 Jahren zum Repetoire des Orchesters gehörenden 1200 Musikstücke eine Gesamtspiellänge von mehr als 94 Stunden ergeben würden.

Das Jugendorchester unter der Leitung von Kai Tobisch

Das Jugendorchester unter der Leitung von Kai Tobisch

Los ging es dann mit den Bambinos, den jüngsten Musikern, die mitunter ihr erstes Konzert an diesem Abend absolvieren durften. Das Lampenfieber war bestimmt groß, dennoch boten alle eine souveräne Leistung mit den Stücken „Seventy Six Trombones“, „Pachebels Canon“, „A Prehistoric Suite“ und „Go go go Jospeh“. Das Jugendorchester führte dann die Stücke „My name is Nobody“ aus dem gleichnamigen Kinofilm mit Terence Hill und „Songs for Children“ sowie „Spirit“ über einen wilden Mustang auf.

Die neu formierte Big Band bei ihrer Show vor der Pause

Die neu formierte Big Band bei ihrer Show vor der Pause

Noch vor der Pause stellte sich die eigens für das Jubiläum gegründete Big Band auf der dritten Bühne auf und brachte als Eröffnung den Klassiker „In the Mood“ von George Gershwin. Mit dem Stück „Computer“ aus der Feder von Bob Mintzer wurden die Zuhörer in die Lage der Bits und Bytes in einem Computer versetzt, die wild durcheinanderwirbeln. Hier spielte jede Stimme einen eigene Melodie gegen die andere. Mit dem weiteren Klassiker „Basie Straight Ahead“ von Count Basie wurde ein weiteres Highlight besetzt, bevor der Dirigent und Bandleader Kai Tobisch selbst zum Instrument griff und mit seiner Trompete bei „MacArthur Park“ auf den Spuren des großen Maynard Ferguson wandelte. Als letztes Stück brachte man dann noch „Pink Panther“ von Henry Mancini mit Martin Pelk als Solist am Saxophon zu Gehör.

Das Blasorchester auf der Bühne und das Jugendorchester vor der Bühne singen „Das Feuer brennt weiter“ zu Ehren von Kurt Hampel

Das Blasorchester auf der Bühne und das Jugendorchester vor der Bühne singen „Das Feuer brennt weiter“ zu Ehren von Kurt Hampel

Nach der Pause eröffnete das Blasorchester den zweiten Teil des Konzertabends mit der „Olympic Fanfare“ aus der Feder des weltbekannten Komponisten John Williams, die dieser eigens für die Olympischen Spiele komponiert hatte. Nach dem mitreissenden „Orient Express“ spielte das Orchester die drei Wertungsstücke mit denen man am Deutschen Musikfest in Osnabrück vor die Wertungsrichter treten wollte. Der schöne Marsch „Kaiserin Sissi“ gefolgt von einem Walzer „Ein Abend am Meer“ und der Polka „Meine Liebe“ komplettierten den Abschnitt für die Freunde der traditionellen Blasmusik unter den Zuhörern. Mit dem „TV Kultabend“ schließlich führte man die Gäste über die Lindenstraße auf das Traumschiff um dann von Wetten, dass...? das Sportstudio zu besuchen und am Ende kam sogar noch Oberinspektor Derrick hinzu. Auch die Schwarzwaldklinik, Herzblatt und die Eurovisionsmelodie waren in dem Stück zu hören. Als erste Zugabe spielten und sangen die Musiker/-innen zu „Das Feuer brennt weiter“, warum man stolz darauf ist, die Tradition von Kurt Hampel auch musikalisch in der Zukunft weiterzuführen. Als letztes Stück stand wie immer in den letzten Jahren das Wiegenlied von Brahms „Guten Abend, gute Nacht“ auf dem Programm. Hier wurden zuerst zwei Strophen im vierstimmigen Satz durch das Orchester gesungen, ehe man dann instrumental das Trompetensolo von Leo Thiemann musikalisch einrahmte und den Abend besinnlich ausklingen ließ.

Schon am 1. September wird das Blasorchester das Jubiläumsjahr mit einem Burgkonzert und dem anschließenden Zapfenstreich auf dem Schlossplatz weiterführen. Die Zuhörer dürfen gespannt sein, welche neuen Stücke die Musiker dann im schönen Innenhof der Burg aufführen werden.