Schon früh am Kirmessonntag versammelten sich die aktiven Musiker vom Blasorchester des TV Runkel am Ortsausgang Richtung Ennerich, um sich für das traditionelle Kirmeswecken zu formieren. Pünktlich um 7 Uhr ging es dann durch die Straßen und Gassen von Runkel und Schadeck. Schon seit mehr als 25 Jahren wird diese, von dem damaligen Dirigenten Kurt Hampel eingeführte, Tradition gepflegt und auch bei Wind und Wetter durchgeführt. Diesmal meinte es Petrus gut mit den Musiker und Musikerinnen und hatte diese mit strahlendem Sonnenschein auf den Weg geschickt.
So ging es von der Oberstraße über den Niederbrecher Weg zurück ins Altstadtcafé zur ersten Rast bei Holger Liess, der das frühe Aufstehen berufsbedingt gewohnt ist. Weiter ging es dann durch die Borngasse bis zum Neubaugebiet am Kappesborder Berg, wo man bei den ehemaligen Musikern der Familie Huth eine weitere Rast einlegte, um wieder zurück über die alte Lahnbrücke im Zwitschernest bei Inge kurz zu ruhen, bevor es die steile Schadecker Straße hinaufging. Erst in der Nähe der Schule bei Familie Fadler war eine weitere Rast eingeplant, die auch gerne und dankbar angenommen und wie an jeder Station mit einem kleinen Ständchen begleitet wurde. Letztlich ging es dann hinauf nach Schadeck, wo man bis zum Dallenberg marschierte. Beim Runkler Ortsgerichtsvorsteher Hugo Schmidt und seiner Gattin kehrte das Orchester zum letzten Mal ein.
Über die Schadecker Treppchen ging es dann bis ins Kirmeszelt hinein. Insgesamt eine sehr lange und anstrengende Strecke für die zahlreichen Musiker/-innen, von denen einige am Vortag das Kirmeszelt erst in den frühen Morgenstunden kurz vor Beginn des Auftritts verlassen hatten und so gut wie keinen Schlaf fanden. Aber nach den ersten Tönen aus den Instrumenten war auch der Schlafmangel schnell vergessen.
Am letzten Tag der Kirmes, fand die Flecktierschau nebst Frühschoppen statt. Dieser ist immer gut besucht und auch alte Runkler machen sich von weit her auf den Weg in das Kirmeszelt. Ab 11 Uhr spielte das Orchester für drei Stunden auf und brachte mit seinen Musikstücken aus allen Genres die Besucher auf seine Seite. Die Stimmung im Zelt war außergewöhnlich gut und die Orchestermitglieder wurden am Ende mit viel Applaus verabschiedet. Nach einer Stärkung mit Speis und Trank beteiligte man sich auch mit einigen Gruppen am „Spiel ohne Grenzen“.